Eine Zugfahrt
Am Samstag ging es mit der ÖBB nach Bludenz. Diese Jahre fuhren Thomas und ich direkt ohne Schienenersatzverkehr, von Graz nach Bludenz. Meine Erkenntnis zu der Zug fahrt. Sitz man gemütlich in einem Abteil mit dem Notebook. Kann man trotz lückenhafter Internetverbindung sehr gut arbeiten. Und natürlich vergeht die Zeit auch viel schneller. Bei der Abfahrt in Graz regnete es. Mit jedem Kilometer Richtung Ländle wurde das Wetter besser.
In Bludenz holte uns mein Papa ab und wir fuhren nach Bregenz zur Startnummern Ausgabe. Karl mein Vater unterbrach extra seinen Urlaub, um uns, unterstützend bei diesem Wettkampf zur Seite zu stehen. Es ging sich alles prima aus.. Mit dem Startsackerl ginge es dann zum Chinesen Engel Wang Fu nach Lustenau.
Am Abend verweigerte ich noch immer die Entscheidung, ob ich die Halbe oder doch die ganze Distanz wagen sollte. Heuer hatte das Training nicht so richtig geklappt. Ich hatte immer wieder schmerzen in der Hüfte und konnte nicht die Gewohnte Freude beim Laufen empfinden. Also beschloss ich, die Entscheidung auf Morgen zu verschieben.
Der Lauf
Am Sonntag überraschte uns dann der Regen, als wir die Wohnung Verliesen. Auf der Autofahrt nach Bregenz wurde er immer stärker. Wir erreichten das Schiff rechtzeitig und erwischten noch einen Sitzplatz im Trockenen. In Lindau an gekommen, musste der Kapitän die Läufer vom Boat treiben, niemand wollte in den Regen. Auch wir nicht.
Kalt nass… kein Schirm… Der Wetterbericht prophezeite für den Nachmittag Sonnenschein. Zwei Stunden bis zum Start, bei diesem Wetter. Also irrten wir durch Lindau, auf der Suche nach einem Café. Nach längerem hin und her fanden wie Unterschlupf in der Bäckerei Mayer unter Arkaden. Das Personal war sehr freundlich. Bei so ein Wetter kann heißer Kaffee, so richtig gut tun.
Bei regen geht alles langsamer die Läufer geben ihr Startsakerl so spät wie möglich ab, der Startbereich fühlt sich langsamer. Ich war aber ganz entspannt. Ich wusste, dass ich Zuwenig trainiert hatte. Und schwankte die ganze Zeit zwischen 11km, Halb- oder doch den Marathon.
Der Start erfolgt in mehreren Blöcken. In 10km sollten wir wieder in Bregenz sein und nach der Seebühne, schien auch wieder die Sonne. Ich hoffte Karl zu erblicken, um ihn meine Jacke zu geben. Aber leider habe ich ihn nicht gesehen. Thomas dokumentierte den Lauf mit seiner Kompakt-Kamera.
Die ersten 10 km lief ich entspannt, regelmässig und es fühlte sich gut an. Bei schönen Wetter und guter Stimmung läuft es sich, viel besser. Nach der Seebühne reduzierte ich mein Tempo ein wenig, ich lies Thomas ziehen 🙂 Auch die nächsten 5 km ginge es noch sehr gut, so beschloss ich, bei Kilometer 15 recht zu laufen,den Marathon. Mir war von Anfang an klar, dass ich es vielleicht nicht ins Ziel schaffe. Daher genoss ich den Lauf. Immer wieder rufen Zuseher meinen Namen, die Labestationen bieten alles was das Läuferherz begehrt. Was mich aber wieder besonders beeindruckt sind die vielen Freundlichen Passanten entlang der Strecke. Ab Kilometer 20 nimmt auch die Dichte der Ladestationen zu. Bei km 27 läuft man unter einer Brück durch, danach eine Kehre hoch. Letztes Jahr fiel es mit schwer die Steigung zu bewältigen. Dieses Jahre bereitet Sie mir keine Probleme.
Ich genoss den lauf sehr bis km 30. Dann wurden meine Beine schwer, der linke Knöchel begann etwas zu brennen. Ich wechselte in Gehen dann wieder Laufen. Ich dachte mir ins Ziel schaffe ich es alle mal, mit dem Kreislauf ging es sehr gut. Aber mein Bewegungsapparat wollte nicht mehr und ich wollte nichts Riskieren. Ich bringe diese Jahre auch gut 10kg mehr auf die Waage.
Die letzten 10km vergingen auch. Ich ging immer wieder und trappte langsam abwechselnd. Die Läufer wurden von den Zusehern angefeuert – „Andreas Du schaffst es“ hörte ich immer wieder. Beeindruckt von der Freundlichkeit der Passanten – der Helfer an der Strecke. So eine positive Stimmung hilft ungemein ins Ziel zu gelangen. Und schon bin ich auch bei km 40. Die letzten 600 Meter laufe ich ins Ziel. Da steht auch mien Papa – ich lächle in seine Kamera. Es ist geschafft – ich hätte nicht damit gerechnet das ich es in Ziel schaffe. Mit 4:40 sicherlich keine Top Zeit. Aber für mich ein keines Wunder. Ich bin mit meiner Leistung mehr als zufrieden.
Es war eine tolle Erfahrung, ich hätte nie damit gerechnet es ins Ziel zu schaffen. 3 Tage nach dem Lauf ist auch der Muskelkater vergangen. Nur leider hat mich die Grippe erwischt. So schreib ich diesen Bericht im Bett fertig.
Für mich bleibt der 3 Ländermarathon der schönste Lauf. Ich kann ihn nur weiter Empfehlen. In werde nächste Jahr sicher wieder an den Start gehen.
Ein grosse Danke an Thomas für die Bilder!
Hier geht es zu seinem Bericht